Häuserwegführung mit Klasse 4

 

Am Dienstagvormittag, 15.Mai, war die Vorfreude bei den Viertklässlern groß.

Nachdem in der Woche vorher die beiden passionierten Fichtenberger Heimatforscherinnen Birgit Bayer und Ingrid Ockert die Schüler im Klassenzimmer besucht und mit ihnen sehr anschaulich zum Thema „Fichtenberg - unser Dorf früher und heute“ bearbeitet hatten, besuchten nun die 4er ausgewählte Stationen des Häuserwegs. Dabei bekamen sie alte Handwerkstraditionen erklärt und vorgeführt.

 

An der ersten Station, der Schuhmacherwerkstatt von Hermann Weidner, wurde die Gruppe außer vom Ehepaar Weidner auch noch von Bürgermeister Miola empfangen, der den Schülern das Fichtenberger Wappen erklärte und auf den Handrücken stempelte. Mit dieser „Eintrittskarte“ für weitere Unternehmungen wurden die Kinder nun auf den Weg geschickt. Zuerst führte Schuhmacher Weidner die Kinder in sein Reich und zeigte den staunenden Zuschauern seine Schätze. Von 50 Jahre alten Plateau-Schuhen bis zu über 100 Jahre alten Nähmaschinen gab es einiges zu sehen.

Wie wurde früher ein Schuh von Hand angefertigt? Wie repariert man Schuhe? Geduldig erklärte er mit Hilfe der vorhandenen Materialien die einzelnen Arbeitsschritte.

 

Und weiter ging‘s zum Hufschmied, der einige Meter weiter das Pferd von Wolfgang Fritz beschlug. Die Viertklässler machten große Augen, als sie sahen, wie viel Kraft nötig war, um das Eisen zu schmelzen und richtig zu formen. Der dabei entstandene Gestank raubte manchen fast den Atem. Zum Abschied bekam jedes Kind als Glücksbringer ein Hufeisen geschenkt.

 

In der Vesperpause am Marktplatzbrunnen verwöhnten Frau Bayer und Frau Ockert die Schüler mit Brezeln und Mohrenkopfwecken.

 

Und weiter ging‘s zur nächsten Station, der ehemaligen Seilerei von Ingrid Ockerts Vorfahren. Dort hatte sie die unterschiedlichsten Taue, Seile und Stricke auf einem Tisch ausgelegt und erläuterte anschaulich die einzelnen Materialien, die Herstellungsweise und den Verwendungszweck der einzelnen Teile. Beim anschließenden Tauziehen konnten die Kinder ihre Kräfte messen und hatten dabei viel Spaß.

 

Die 4. Station unseres Lerngangs führte uns in das alte Schulhaus gegenüber der Seilerei. Ein liebevoll, ganz nach altem Stil eingerichtetes Klassenzimmer empfing uns. Jeder Schüler durfte nach Vorlage seinen Namen in Sütterlin aufschreiben. Die größte Überraschung stand uns jedoch noch bevor:

Die Tür ging auf und Werner Pöthig, als Lehrer in Zylinder und Gehrock, begrüßte uns. Die Schüler staunten nicht schlecht, als er über Sitten und Bräuche in der Schule früher berichtete.

 

Gerne wären unsere 4er noch länger geblieben, aber wir wurden schon an der nächsten Station erwartet:

Lebhaft und anschaulich erklärte Martin Widmann in seiner Mosterei den staunenden Kindern, wie früher Fässer hergestellt wurden und dass die Fassdauben als Skier verwendet wurden. Trotz der großen Hitze und der fortgeschrittenen Zeit waren die Schüler noch ganz bei der Sache. Zum Abschluss wurden deshalb alle 25 Schüler und die begleitenden Lehrer und Eltern mit leckerem, selbst hergestelltem Apfelsaft belohnt.

 

Bevor es wieder zurück zur Schule ging, ließ es sich Schulleiter Andreas Haller nicht nehmen, sich persönlich bei den beiden Initiatorinnen Birgit Bayer und Ingrid Ockert für die hervorragend organisierte und durchgeführte Unterrichtseinheit und Exkursion ins „alte Fichtenberg“ zu bedanken.

 

Herzlichen Dank auch nochmals an alle Beteiligten für diese überaus gelungene Aktion. Für unsere Kinder war das ein unvergessliches Erlebnis!

 

Iris Harr

 

(Klassenlehrerin)