Die Schule trauert um Helmut Stroh

Die GWRS Fichtenberg und die Gemeinde Fichtenberg trauern um ihren ehemaligen Rektor Helmut Stroh, der am 27. Oktober 2017 im Alter von 76 Jahren verstarb.

 

Seit 1965 unterrichtete Helmut Stroh mit kurzen Unterbrechungen in Fichtenberg.

 

1973 wurde er zum Beratungslehrer ausgebildet und 1978 zum Konrektor ernannt. Außerdem wurde er mehrmals zum Verbindungslehrer gewählt und agierte als Kontaktlehrer zu den Beruflichen Schulen. Er war Mitglied in der Schulkonferenz und bildete als Mentor mehrere Lehrkräfte aus. 1987 übernahm er die Schulleitung und wurde am 03. November 1988 offiziell als Rektor eingesetzt. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004 inne.

 

Seine erste Aufgabe als Schulleiter war die Fortführung der bereits begonnenen Schulhauserweiterung, dessen Rohbau schon stand. Ein Grundschultrakt mit darunterliegendem Computerraum, Fotolabor und zweitem Werkraum, Lehrerzimmer und Schulleitergebäude wurden nun fertig gestellt. Nach steigenden Schülerzahlen erfolgte 1999 eine weitere Erweiterung der Schule. Ein attraktiver Rundbau als Musikraum, drei weitere Klassenzimmer, ein Lehrmittelraum und ein Vorbereitungsraum für Biologie und Chemie wurden der Schule angefügt. Nachdem die räumlichen Voraussetzungen geschaffen waren, kümmerte er sich sehr intensiv um die Entwicklung und Ausgestaltung pädagogischer Zielsetzungen.

 

Konkreter Auslöser für eine pädagogische Aufbruchstimmung mit Unterrichtsversuchen in der Grund- und Hauptschule war ein sehr erfolgreich verlaufender „Pädagogischer Tag“. Die Kooperation des Kollegiums intensivierte sich, Lehrmittel wurden gemeinsam bestellt, gegenseitige Hospitationen nahmen zu. Die Angebote reichten von Berufspraktika über Projekte des erweitereten Bildungsangebotes, der Erstellung von Spielplätzen für die Schüler in Zusammenarbeit mit den Eltern bis zur Ausgestaltung zeitgemäßer Unterrichtsformen. Maßgeblich hat er auch am Verkehrskonzept Kindergarten – Schule – Gemeindehalle mitgearbeitet. Beeindruckend war, wie er mit den Schülern umgegangen ist und wie beliebt er bei seinen Mitarbeitern und auch dem gemeindlichen Personal war. Dies zeugt für sehr viel Kompetenz, pädagogisches Gespür und die Fähigkeit, gemeinsame Arbeitsinhalte ins Team einzubringen und zu verwirklichen.

 

Der Schulstandort Fichtenberg wurde maßgeblich durch seine Mitarbeit und seine Tatkraft über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Neben der Rektortätigkeit engagierte er sich gerne in Vereinen und in der Bevölkerung. Er war von 1966 – 1987 Kassenprüfer bei der SK Fichtenberg. Initiierte auch in diesem Zeitraum den Kinderfasching der SK Fichtenberg und begleitete dessen Durchführung mehrere Jahre. In den 80er Jahren war er Jungscharleiter. 2003 war Herr Helmut Stroh Gründungsmitglied der Bürgerstiftung und war bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2014 stellvertretender Vorsitzender. Seit 2004 organisierte er die Vorträge der Bürgerstiftung mit sehr interessanten und weitreichenden Themen. Die Vorträge waren immer sehr gut besucht und bereicherten unser Kulturleben in Fichtenberg.

 

Im Ruhestand hat er seine Bindung zur Schule nicht verloren. Das Projekt „Zukunftswerkstatt“ war ihm eine Herzensangelegenheit. An einen Nachmittag in der Woche fand nachmittags ein schulbegleitendes Programm statt, an dem die Schüler freiwillig teilnehmen konnten. Sehr unterschiedliche Themen wurden behandelt, von Kochen bis Werken, von aktiven Betriebsbesichtigungen bis wissenschaftliche Kurse. Die Organisation erforderte von ihm einen hohen, zeitlichen Aufwand und manchmal auch viel Verhandlungsgeschick, vor allem Ideen.

 

Mit Herrn Helmut Stroh verlieren wir einen Pädagogen der durch Weitsicht, eigenes Engagement und Sinn für die Allgemeinheit sehr vieles bewegt und erfolgreich umgesetzt hat. Er war für viele Schülerinnen und Schüler für die Allgemeinheit und vor allem für viele Fichtenberger Lehrer ein Vorbild, mit festen Grundsätzen und seine zukunftsweisenden Ideen sind heute noch greifbar und haben unseren Bildungsstandort maßgeblich mitgeprägt.

 

Wir werden Herrn Helmut Stroh ein ehrendes Gedenken bewahren.

 

Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.

 

 

Roland Miola, Bürgermeister und

Andreas Haller, kommissarischer Schulleiter der GWRS Fichtenberg mit Kollegium